Der finnische Mobilfunkriese Nokia will es noch einmal wissen: Mit den neuen Modellen der Lumia-Reihe, die mit dem allerneuesten mobilen Windows Betriebssystem Windows Phone 8 ausgestattet sind, soll die schier übermächtige Konkurrenz von Apple und Samsung angegangen werden. Dies könnte gelingen.
Das Lumia 900 als neuer Alleskönner
Das Flaggschiff der neuen Lumia-Reihe ist das Nokia Lumia 900, das wir uns für diesen Test genauer angesehen haben. Natürlich gibt es noch mehr Smartphones hier auf der Nokia-Website, z.B. das abgespecktere Lumia 610 für den schmalen Geldbeutel oder das Nokia 808 Pure View mit ausgefeilter Kameratechnik für Hobby-Fotografen, doch mit dem Lumia 900 will Nokia ein Konkurrenzprodukt zu den beiden großen Platzhirschen iPhone 5 und Galaxy S3 anbieten. Daher gehört ihm unsere Aufmerksamkeit.
Die Software
Das Hauptargument für das Lumia 900 dürfte die Ausstattung mit Windows Phone 8 sein, das dem gerade erschienenen neuen Windows 8 Betriebssystem angepasst ist. Damit bietet Windows endlich eine Native-Code-Unterstützung, die das Portieren von Android- und iPhone-Apps leichter macht. Dies ist auch dringend notwendig, da es aktuell nur etwa 100.000 Apps bei Windows gibt, während Android über 700.000 Apps im Internet bereithält (ob diese wirklich alle nötig sind, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt).
Auch VoIP und NFC werden nun unterstützt. Während VoIP, beispielsweise für Skype, bei anderen Herstellern längst Standard ist, gilt NFC als das „next big thing“ auf dem Smartphone-Markt. Gemeint ist damit „Near Field Communication“, eine drahtlose Verbindung ähnlich Bluetooth, mit der in Zukunft beispielsweise per Smartphone kleinere Einkäufe getätigt werden können, z.B. Fahrkarten in der S-Bahn oder der Snack im Supermarkt.
Andere Elemente wurde vermutlich eher für Windows Phone 8 entwickelt als für Windows 8, da sie direkt auf die Verwendung für Touchscreens abzielen, z.B. die neuen „Tiles“. Interessant ist auch die sogenannte „Kinderecke“, die nur bestimmte Apps freigibt, während der Rest des Smartphones gesperrt bleibt.
Die Hardware
Ein Smartphone ist natürlich nichts ohne eine hochwertige Hardware, die die Software überhaupt ins Laufen bringt. Auch hier kann das Lumia 900 überzeugen. Der 4,3-Zoll-AMOLED-Bildschirm macht das Ansehen von Videos und TV-Streams bequem möglich und die 8-Megapixel-Kamera von Carl Zeiss liefert hochwertige Fotos und HD-Videofilme. Hochwertiges Nokia-Maps-Kartenmaterial und A-GPS ersetzen das Navi im Auto und zusätzlich zu diversen Musikformaten für den Player gibt es auch ein eingebautes UKW-Radio. Einziges Manko: Anders als in den USA wird das Lumia 900 hier nicht mit dem neuen Highspeed-Internet LTE (4G) angeboten – lediglich HSPA+ steht zur Verfügung.